Zusätzlich zur bekannten Voyager Familie im Kreditkartenformat (DM-11, DM-12, DM-15, DM-16) bietet SwissMicros neu auch den DM-41 an. Dabei handelt es sich um einen HP-41CX Klon inklusive Echtzeit-Uhr und Extended Memory. Als eingefleischter 41er Fan konnte ich dem Angebot natürlich nicht widerstehen und habe schnurstracks einen DM-41 bestellt. Hier meine ersten Eindrücke.
Der DM-41 schlägt mit Fr. 109.- zu Buche. Nicht ganz billig, aber er ist ja auch kein Massenprodukt, und so tolle Ideen darf man auch mit ein paar zusätzlichen Fränkli unterstützen. Dafür kriegt man einen ultra-portablen HP-41CX, der wirklich in jede Tasche passt, natürlich auch ins Kreditkartenfach meiner Geldbörse. Dort tragen dann aber die rund 6mm, die der DM-41 dick ist, doch ein wenig auf. Aufgrund dieses winzigen Formats ist es natürlich klar, dass auf die Expansion Ports eines originalen 41ers verzichten werden muss. Dafür hat der DM-41 einen Mini-USB Anschluss, über den man ihn mit einem PC verbinden kann. Damit lässt sich zum Beispiel neue Firmware aufspielen. Das war auch nötig, denn Firmware Version V17 hatte noch einen lästigen Bug im Zusammenhang mit der Speicherverwaltung. Das Update auf V18 war aber problemlos und schnell erledigt.
Der Kontrast des LCD-Displays ist ausreichend, kommt aber nicht ganz an das Original heran. Die Tastatur ist etwas gewöhnungsbedürftig, doch durch die HP Taschenrechner ist man diesbezüglich auch sehr verwöhnt. Aufgrund des Querformats muss man als HP-41-Benutzer zuerst ziemlich suchen, bis man die richtige Taste findet. Nach einer Weile hat man die Tastenanordnung jedoch einigermassen im Griff. So schnell und komfortabel wie auf dem Original lässt sich auf diesem kleinen Ding natürlich nicht tippen. Der DM-41 kann in zwei Geschwindigkeiten betrieben werden, 12 und 48 MHz. Ich nehme an, dass er bei 12 MHz weniger Strom verbraucht, habe aber dazu keine Angaben gefunden. Bei 48 MHz ist er leicht schneller als ein HP-41CX. Aufgrund der Erfahrungen mit dem DM-15 hätte ich erwartet, dass er einiges schneller ist. Vielleicht ist das Absicht? Die Messresultate findet man in diesem Calculator Benchmark.
Im Serial Console Mode des DM-41 lässt sich relativ einfach ein Backup des Speichers ziehen und, sollte mal ein MEMORY LOST dazwischenkommen, bequem wieder zurückspielen. Auf meinem Windows 8.1 PC funktioniert das mit Tera Term problemlos. Das auf der SwissMicros erwähnte Encode/Decode Utility unterstützt den DM-41 bisher aber noch nicht. Es wäre natürlich sehr komfortabel, wenn man die Programme nicht eintippen, sondern einfach via USB übertragen könnte. Bei den Tastenkombinationen, die auf der SwissMicros Website aufgelistet werden, muss man aufpassen, denn das Tastenlayout ist beim DM-41 leicht anders. Zudem scheinen nicht alle Tastenkombinationen zu funktionieren. Das ist aber verständlich, denn der HP-41 gehört ja nicht zur Voyager Serie.
Heute habe ich ausprobiert, ob die Synthetische Programmierung auch auf dem DM-41 möglich ist. Es funktioniert wirklich, ich habe erfolgreich einen Byte Grabber erzeugt. In einem weiteren Experiment habe ich das Programm Westminster Chime eingetippt. Dabei musste ich aber feststellen, dass die synthetischen Töne TONE 13 und TONE H dem DM-41 nur ein tiefes langes Brummen entlocken. Bei solch hardware-nahen Funktionen sind Unterschiede aber nicht wirklich verwunderlich.
Der DM-41 macht Spass und man möchte gleich seine Lieblingsmodule laden. Aber halt, das geht (noch?) nicht! Lassen wir uns überraschen, was uns SwissMicros noch bescheren wird.
… schade, dass er nur eine Folientastatur hat …
Zum Stromverbrauch bei 12 MHz vs. 48 MHz: ich habe dazu Angaben seitens des Herstellers gefunden. Wie vermutet ist der Verbrauch bei der vierfachen Frequenz auch viermal höher: „[…] they use a single CR2032 battery (220mAh) which should last for many years in OFF-mode (~1.8uA), or several weeks with the display turned on (~120uA), or up to 50 hours continuously RUNNING at 12MHZ(~4mA) or about four times shorter at 48MHz“
Gefunden hier: http://www.swissmicros.com/# unter dem Reiter „Models“.
Danke für den Hinweis!
Die Rechner DM-11, DM-12, DM-15, DM-16 und natürlich vor allem DM-41 gibt es seit geraumer Zeit auch in einer größeren Variante, erkenntlich an einem nachgestellten „L“. Die Rechnergröße ist nun gleich wie bei den originalen HP-11 etc. Das Display ist das gleiche wie bei der kreditkartengroßen Variante, die Tastatur wurde hingegen angepasst. Hier: http://www.swissmicros.com/photos.php gibts Fotos zum Vergleichen.