Gestern habe ich zum ersten Mal ein CMT-10 EPROM (Electrically Programmable Read Only Memory) Modul der Firma Corvallis MicroTechnology, Inc. in den Händen gehalten. Damit konnte man seine eigenen Anwendungsmodule für den HP-41 brennen bzw. brennen lassen.
Dieses Modul gab es in verschiedenen Speichergrössen, 4K, 8K und 16K. Anscheinend gab es auch die Variante CMT-20 mit 2 mal 16K mit Bank-Switching. Die Module kann man mit ultraviolettem Licht löschen und dann neu programmieren. Dazu braucht man aber einen speziellen Adapter. Von denen haben nur ganz wenige überlebt und darum ist es heute schwierig, diese Module zu programmieren. Das wäre sicher noch ein interessantes Hardware-Projekt!
Diese Module wurden auch von der bekannten Firma W&W vertrieben. Die 16K Variante kostete damals 570.- DM (Stand März 1987, Quelle: PRISMA Zeitschrift, 1987/Nr. 2). Die Brennkosten für das erste Modul betrugen 91.20 DM, für weitere Kopien 22.80 DM. Alleine an diesen Preisen lässt sich sehen, dass diese Module nicht unbedingt für den Otto-Normalverbraucher gedacht waren, sondern eher für Firmenkunden, die eine Anwendung in Kleinserie produzieren wollten.
Testprozedur
Ein leeres CMT-10 Modul hat eine Testprozedur namens CMTTST einprogrammiert. Damit lässt sich die einwandfreie Funktion des Moduls prüfen. Das habe ich natürlich gleich ausprobiert. Die Ausgabe des HP-41 sah wie folgt aus (Modul in Port 3 eingesteckt):
BANK 0 TEST BANK 1 TEST BANK 2 TEST BANK 3 TEST 16K PT3 OK
Somit scheint mit diesem Modul alles in Ordnung zu sein. Natürlich musste ich das Modul auch „sezieren“ und Fotos der Innereien schiessen.
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Die moderne Variante
Die EPROM-Module von Corvallis sind durch die Erfindung des CLONIX-Moduls eigentlich obsolet geworden. Dieses Modul bietet alle Möglichkeiten des CMT-10, kann aber auch mit modernen Computern noch programmiert werden. Das funktioniert sogar auf meinem MacBook. Wer noch ein bisschen mehr Geld investieren will oder kann, der ist mit dem HP-41CL noch besser bedient. Trotzdem waren die CMT-10 EPROM Module eine grossartige Errungenschaft und zeigen, wie unschlagbar flexibel das HP-41 System damals war.