Parlez-vous Pascal?

Blaise PascalDie Programmiersprache Pascal – benannt nach dem franzö­sischen Mathematiker Blaise Pascal – wurde 1971 von Niklaus Wirth an der ETH Zürich als Lehrsprache für struk­turierte Program­mierung eingeführt. Pascal hat die Entwick­lung der Programmiersprachen wesent­lich beeinflusst und Niklaus Wirth zu Weltruhm und zwölf Ehren­doktortiteln verholfen. Erst kürzlich feierte Niklaus Wirth seinen 80. Geburtstag. Er befasst sich, wen wundert’s, auch im Ruhestand noch fleissig mit Informatik.

Ab Mitte der Achtziger Jahre war Borland’s Turbo Pascal eine sehr beliebte Entwick­lungsumgebung und ist mittlerweile frei erhältlich, ebenso wie z.B. Borland Turbo C 2.01. Wer als echter HP Fan einen HP-200LX sein eigen nennt, kann damit noch viel Spass haben. Bemerkenswert ist, dass Pascal auch für den Taschencomputer TI-74 verfügbar war. Doch das war eher eine Lernumgebung, kein richtiges Entwicklungswerkzeug. Doch, man höre und staune, auch das gab’s:

Pocket-Pascal
Für den Casio-Pocketcomputer PB 2000 bietet die Firma Kosch in Landshut einen Pascal-Compiler an, dessen Funktionsumfang stark an Turbo-Pascal angelehnt ist. Dadurch können Programme weitgehend mit dem Borland-Compiler entwickelt und anschließend als Source zum Casio übertragen und dort kompiliert werden. Das DL-Pascal ist für 239 DM als ROM-Karte, für 179 DM intern auf EPROM (statt C) und für 239 DM intern auf einer 64-KByte-RAM-Erweiterung erhältlich.
(CT 2/91)

Die Rede ist hier von einem echten Pascal Compiler, der nativen Code für den PB-2000C erzeugt, nicht etwa ein Interpreter wie das beim eingebauten C oder dem optio­nalen BASIC der Fall ist. DL-Pascal wurde von Hans Larsson von der schwe­dischen Firma Data-Larsson entwickelt. Es ist wohl die komplexeste Entwicklungsumgebung, die für einen Taschencomputer je existierte. Im Handbuch findet man folgende Kurzbeschreibung:

This implementation of Pascal has a number of enhancements to the standard Pascal language. Due to the restricted memory available in the PB-2000, however, a few differences exist. These differences are only on small details, as can be seen in chapter 35. Instead, more useful features have been included, some of them are also included in Turbo Pascal 5.5 and QuickPascal 1.0. Some of these features are:

  • Separate compilation of library units
  • Powerful string handling procedures and functions
  • Free order of declarations
  • Initialized variables
  • Procedure and function variables
  • Expressions allowed in constants
  • Type conversion of expressions and variables
  • Direct access to system memory
  • Inline machine code

In addition, the DL-Pascal ROM card contains a full-screen editor, file menu system, large calculation area, batch file processing, function calculation memory, memo note pad with search, and a symbolic program debugger. All this is available in this single ROM card!

Da kriegt man ja feuchte Augen. Jetzt muss ich nur noch Zeit finden, mich näher damit zu beschäftigen. Alleine das Handbuch dazu hat schlappe 339 Seiten.

Blaise Pascal

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